Hauptsache cool?
Anders sein, aber wie und warum?
Wie gewinnt Ihr wieder Menschen für Euer Handwerk und für Euer wunderbares Unternehmen? Eine Frage, die wohl jeden Unternehmer im Metzgerhandwerk umtreibt. Es gibt zwischenzeitlich viele Initiativen. Alle buhlen um die Aufmerksamkeit der jungen Menschen. Sie zeigen den Stolz und das Selbstbewusstsein der im Handwerk tätigen Menschen. Sie wollen Coolness vermitteln und das Bild, welches die Menschen von der Arbeit im Metzgerhandwerk haben, ins rechte Licht stellen. Für mich persönlich alles sehr schön, aber vieles greift einfach zu kurz und bleibt an der Oberfläche. Worauf kommt es an, um wieder auf der Erfolgswelle zu surfen?
Aufmerksamkeit gewinnen – ja, aber was kommt dann?
„Ich will irgendwas mit Tieren machen“, „Kristall Mett“, „Einfach mit coolen Säuen abhängen“ – alles lockere Sprüche, die Aufmerksamkeit schaffen. Fotos mit jungen Menschen aus dem Handwerk, gepierced und mit lässigen Tattoos versehen. Selbstbewusste Ladies, die sich gerne zeigen und zu ihrem Handwerk stehen. Klasse! Ja, solche Aktionen schaffen Aufmerksamkeit. Aber was kommt dann?
Warum entscheiden wir uns für einen Beruf und warum beschäftigen wir uns mit bestimmen Berufen überhaupt nicht? Reicht es cool und hip aufzutreten, um die Herzen der Jugendlichen in den Schulen zu erreichen? Ich glaube nein!
Es braucht ein WARUM!
Ich glaube, die jungen Menschen suchen in ihrem Leben und in ihrer Arbeit ein starkes WARUM, einen SINN. Es geht nicht um Firmenwagen, Iphones, Coolness, Gehalt und sonstige Vordergründigkeiten. Die Freude daran, mit coolen Säuen abzuhängen oder die Begeisterung über das zum Ausbildungsvertrag geschenkte Iphone währt nur kurz, wenn die Arbeit einem nichts bedeutet und keinen Sinn bietet. Wer Leistung will, muss Sinn bieten. Stellt Euch mal ganz selbstkritisch die Frage: warum, soll jemand heute bei Euch seine Lehre beginnen? Warum soll ein Geselle, Meister, Fachverkäufer (natürlich m/w) bei Euch anfangen?
Ihr merkt sehr schnell: Flotte Sprüche, nackte Haut und Coolness reicht sicher nicht. Das alles ist nicht tragfähig. Was uns im Leben trägt ist eine Mission, ein Sinn, ein Warum, ein Zweck meines Lebens.
Hier sollte jeder seinen Weg finden!
Eine Zauberformel gibt es hier nicht. Jeder sollte hier für sich selber die Antwort auf das WARUM finden. Beginnt bei Euch selber. Was treibt Euch jeden Früh aus dem Bett. Was lässt Euch voller Energie die Aufgaben des Tages anpacken? Beginnt bei Euch selber. Was passiert, wenn ein Kunde bei Euch eingekauft hat und es sich zuhause schmecken lässt? Welchen Beitrag zu einer besseren Welt leistet Ihr, wenn Ihr nachhaltig wirtschaftet und die bäuerlichen Betriebe stärkt? Was wäre, wenn es Euere Metzgerei morgen nicht mehr geben würde. Fehlt den Menschen etwas, oder seid Ihr schnell in Vergessenheit geraten. Ja, ich weiß, dass alles klingt jetzt sehr philosophisch, aber ich glaube wir sind, wenn es um die Mitarbeitergewinnung und Führung geht, immer noch im Zeitalter der Industrialisierung stehen geblieben. Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs und des Wandels. Weg von der reinen Leistungsgesellschaft zu einer Sinn-Gesellschaft. Wer das erkennt, die Antworten drauf findet, der gewinnt die Herzen der Menschen, die er sucht.
Welche Aufgaben gibt es heute in einer Metzgerei?
Wer denkt schon heute dran, dass eine Metzgerei ein professionelles Online- und Social Media Management braucht. Wer gerne selber für einen erfolgreichen Online-Shop verantwortlich sein will, der wird sich sicher nicht in einer Metzgerei bewerben. Dabei kenne ich Metzger, deren Umsatzvolumen im Shop dem einer guten Filiale entspricht. Wer denkt schon dran, dass er als Metzger sein Talent und seine Leidenschaft fürs Entertainment oder für die Vermittlung von Wissen leben kann. Die Liste könnte ich beliebig fortsetzen.
Die Kunde in die Runde tragen
Ich sehe momentan die Gefahr, dass sich für die Initiativen zur Mitarbeitergewinnung die Branche so ein wenig selber feiert. Dringt hier etwas auch nach außen? Kommen die Botschaften in den Mittel-, Realschulen und Gymnasien an? Hier sollten wir anpacken! Wie kommen wir hier an die Menschen ran? Die Grundlagen sind:
– Ein starkes Warum, einen Sinn vermitteln
– Die Vielfalt der neuen Aufgaben im Metzerhandwerk zeigen
Versteht mich bitte richtig. Ich finde die Initiativen sehr stark; viele auch sehr mutig und es ist gut, dass sie Aufmerksamkeit schaffen.
Aber ich glaube, es sollte jetzt der nächste Schritt kommen. Wenn wir die Aufmerksamkeit haben, können wir nun unsere Botschaft an den „Mann“ oder die „Frau“ bringen. Aber welche Botschaft? Das gilt es noch auszufeilen.
Spannende Literaturempfehlungen dazu:
Bodo Jansen und Anselm Grün
Die stille Revolution
Ein erfolgreicher Mensch ist nicht unbedingt glücklich, aber ein glücklicher Mensch ist erfolgreich. Eine Lebensweisheit, die Bodo Janssen auf die harte Tour gelernt hat: Als Student wurde er entführt – eine Grenzerfahrung, die den Unternehmersohn auf seine schiere Existenz zurückgeworfen hat. Als er später ins elterliche Unternehmen einstieg, ergab eine Mitarbeiterbefragung niederschmetternde Ergebnisse: ein anderer Chef sollte her. Bodo Janssen begann umzudenken, radikal. Und er entwickelte völlig neue Formen der Unternehmensführung – Grundsätze, die genug Sprengstoff in sich tragen, um unser Verhältnis zueinander in der gesamten Gesellschaft zu verändern. Einer seiner Glaubenssätze: »Wenn jemand als Führungskraft etwas verändern möchte, ist er gut damit beraten, zunächst und ausschließlich bei sich selbst anzufangen.«
Momentan auch in einigen Kinos, ab September auf DVD:
https://www.die-stille-revolution.de
John Strelecky:
The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben
Durch Zufall lernt Joe, ein unzufriedener Angestellter, den charismatischen Geschäftsmann Thomas kennen. Dieser wird zu Joes Mentor und offenbart ihm die Geheimnisse seines Erfolgs. Seine Unternehmen führt Thomas anhand zweier Leitlinien: Jeder Mitarbeiter muss seine Bestimmung sowie seine »Big Five for Life« kennen, also wissen, welche fünf Ziele er im Leben erreichen will. Diese Ideen helfen Joe, seine Wünsche zu verwirklichen. Doch Thomas will möglichst viele an seinem Wissen teilhaben lassen: Seine gesammelten Aufzeichnungen liegen hier vor Ihnen.
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