Besiegelt und für gut befunden?
Lieber zum lokalen Metzger vor der Haustür!
Niedrige Qualität mit Auszeichnung: ein Spiegel unserer Gesellschaft – Nepper, Schlepper, Rattenfänger
Jeder kennt wohl das Siegel der Deutschen-Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), das sich immer wieder auf unseren Lebensmitteln wiederfindet. Für viele Verbraucher gilt: Ein Siegel drauf, dann muss es wohl gut sein. Eigentlich sollte man auch davon ausgehen können, dass ein Produkt das von der DLG auf seine Qualität beurteilt wird, höchste Ansprüche erfüllt.
Am Abend des 10. April lies die ZDF Sendung „Frontal 21“ dann die Bombe platzen. Eine mit dem silbernen DLG-Preis prämierte Geflügelwurst beinhaltet wohl nicht ganz so viel Geflügel wie es sein sollte. Im Klartext: Es sind 9% Geflügelfleisch! Der Rest ist Wasser (27%) und Separatorenfleisch (46%), also Abfälle aus der Fleischproduktion.
Das es sich bei Separatorenfleisch laut Lebensmittelrecht nicht um Fleisch handelt, muss man euch als Experten nicht erklären. Aber bewusst machen sollte man sich das Ganze schon! 70.000 Tonnen dieser Fleischreste werden in Deutschland pro Jahr verarbeitet. Aber gegenüber Frontal 21 wollte kein Unternehmen offenlegen, welche Produkte damit hergestellt werden.
Na ausgezeichnet!
Dann wird auch noch ein Brei aus Fleischresten, der nicht wie vorgeschrieben als solcher gekennzeichnet ist, ausgezeichnet! Viel Aussagekraft hat das Siegel aus unserer Sicht eigentlich nicht. Die Kontrolle ist freiwillig und es wird lediglich auf Mängel geprüft. Werden denn die Inhaltsstoffe nicht untersucht? Aber natürlich wurde die Geflügelwurst auch nicht mit Gold sondern nur mit Silber ausgezeichnet, was für kleinere Mängel spricht. Vielleicht ist der geringe Geflügelanteil auch nur ein geringer Mangel?
Aber dieser Fall ist wohl nur ein erstes Beispiel für das, was in der Massenproduktion passiert. Sicherlich ist das nicht der einzige Fall von „gepanschter-Wurst“. Vermutlich ist es auch nicht die erste Wurst minderer Qualität die ausgezeichnet wurde.
Siegel und Prüfplaketten statt Ehre und Anstand?
Der Verbraucherschutz-Sprecher der CSU im Bundestag, Volker Ullrich sagte gegenüber Frontal 21: „Der Verbraucher muss klar und deutlich erkennen können, was denn tatsächlich in der Wurst ist. (…) Wir brauchen andere und bessere Siegel.“
Die Frage ist ob ständige neue Siegel wirklich die Lösung für das Problem sind. Skandale gab es reichlich und am Ende fragt man sich was ist so eine Auszeichnung wert und wie oder von Wem wurde das Ergebnis vielleicht einwenig gesponsort.
Metzger des Vertrauens – Ehrbare Handwerker
Metzgerstars sind ehrbare Handwerker mit Leidenschaft, Engagement und Herzblut. Wenn man auch mal zurückblickt: Skandale gab es in der industriellen Massenproduktion. Ganz selten in Handwerksbetrieben. Oder eigentlich gar nicht.
Fazit und Botschaft an die Kunden: Lasst das Massenprodukt liegen und geht zum Metzger Eueres Vertrauens. Mit Euerem Verhalten tragt Ihr zum Erhalt der geschmacklichen Vielfalt bei. Kampf dem industriellen Einheitsbrei. Sicher, wirkliche Spitzenqualität kostet, aber sie ist es auch wert. Kann denn ein abgepacktes 600g Nackensteak das für 1,99 Euro pro Kilo angeboten wirklich hochwertig sein? Andererseits geht man davon aus, dass die Geflügelwurst im Supermarkt für mehr als sieben Euro verkauft werden könnte. Auch die Discounter drehen an der Preisschraube und werden versuchen Ihre Massenware hochpreisiger zu verkaufen. Denn: ist etwas teuer, dann muss es auch gut sein, so die landläufige Meinung. Und wenn dann auch noch ein DLG Siegel drauf ist, warum sollte man sie dann nicht kaufen? „Das muss gut sein!“
Transparenz und Handwerk als Erlebnis ist eine Lösung:
Aber vielleicht rüttelt dieser Vorfall die Menschen endlich mal wieder auf und lässt sie darüber nachdenken, was sie sich jeden Tag auf`s Brot oder auf den Grill legen. Für die Metzgerstars heißt das: besser informieren, transparent sein und offen zeigen, wie gearbeitet wird. Bietet doch mal eine Produktionsführung an, oder einen Weißwurstkurs. Wenn Eure Kunden mal selber mit produziert haben, sehen sie wieviel Arbeit in einem Produkt steckt.
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